Julya Rabinowich

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Julya Rabinowich, geboren am 28. 5. 1970 in Leningrad (heute St. Petersburg), stammt aus einer russisch-jüdischen Familie. Ihr Vater war der Maler Boris Rabinowich (1938–1988), ihre Mutter die Künstlerin Nina Werzhbinskaja-Rabinowich. 1977 emigrierte die Familie nach Österreich, seit 1982 ist Julya Rabinowich österreichische Staatsbürgerin. Nach der Matura studierte sie Dolmetschen an der Universität Wien (1993–1996), später Malerei und Philosophie an der Universität für Angewandte Kunst in Wien (1998–2006). 2006–2012 arbeitete sie als Simultandolmetscherin für Russisch-Deutsch im Rahmen von Psychotherapie- und Psychiatriesitzungen mit Flüchtlingen in Wien; seit 2012 übt sie diese Tätigkeit ehrenamtlich aus. Sie ist außerdem eine profilierte Publizistin, u.a. durch ihre wöchentliche Kolumne „Geschüttelt, nicht gerührt“ in der österreichischen Zeitung „Der Standard“ (seit 2012). Julya Rabinowich lebt als freie Schriftstellerin und Malerin in Wien.

*  28. Mai 1970

von Elin Nesje Vestli, Høgskolen i Østfold, 1757 Halden, Norwegen

Essay

Die Figur des Spaltkopfs, zuerst als Motiv ihrer bildenden Kunst entstanden, später als zentrales Sinnbild, das ihrem ersten Roman seinen Titel gegeben hat, kann als Leitsymbol im Werk von Julya Rabinowich gesehen werden: Der Spaltkopf repräsentiert Verdrängung und Abspaltung, das, was dem Ankommen im eigenen Ich entgegensteht, aber durch Konfrontation überwunden werden kann. Im Mittelpunkt steht „das Thema der Identitätsfindung oder des ...